Kurzedurchreise Zeitreisender
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"Ah, Bartleby! Ah, humanity!"
Jonathan Parker hat Herman Melvilles "Bartleby the Scrivener" in die heutige Zeit umgesetzt und verfilmt. Wenn man die Novelle mochte, ist dieses Indepent-Debüt ein Muss. Sie lässt wie das Original vielfältige Interpretationen zu.
David Paymer, der Boss eines Archivs stellt Bartleby ein, um die zusätzlich aufkommenden Arbeiten besser bewältigen zu können. Bartleby ist zunächst sehr tüchtig und macht sich gleich an die Arbeit. Doch Bartleby wird immer seltsamer, beantwortet nach und nach alle Bitten, Fragen und Aufforderungen mit "I would prefer not to" und starrt schließlich nur noch stundenlang die Decke mit der einzigen Luftquelle an.
Die farblichen Kompositionen schaffen eine vorzügliche Atmosphäre physischer und psychischer Beengtheit und auch die Musik passt wie das i-Tüpfelchen zu den einzelnen Szenen - das Theremin als Hauptinstrument der Filmmusik ist mehr als interessant.
Crispin Glovers Darstellung ist faszinierend surrealistisch, aber auch die anderen Darsteller, vor allem David Palmer, lassen sich nicht an die Wand spielen.
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